Die Wegemarkierung ist für Wandervereine ein vielschichtiges und emotionales Thema. Es geht um Zuständigkeiten, um Markierungsrechte und um Qualitätsansprüche. Ein absoluter Experte auf diesem Gebiet ist Josef Räkers, Fachwart Wege im Landesverband NRW, Leiter der Wanderakademie NRW und Mitglied im Wiehengebirgsverband.

 

Wegemarkierung bewegt

 

Josef Räkers referierte auf der diesjährigen Fachtagung des Wiehengebirgsverbands Weser Ems e. V.  zum Thema "Neue Entwicklungen und Anregungen in der überregionalen Wegearbeit". Ein Thema, das bewegt: Mehr als 40 Vereinsmitglieder reisten Ende November nach Bad Essen, darunter Interessierte aus dem Emsland und Bremen, um an der WGV-Fachtagung im Schullandheim Barkhausen teilzunehmen.

 

Kooperationen eingehen

 

Nachdem Räkers einen eindrucksvollen Überblick über die deutschlandweite Förderung der Wegearbeit gegeben hatte, bei der es ein deutliches Süd-Nordgefälle gibt, appellierte er an die Vereine, Kooperationen mit Touristikern, Naturparken und weiteren Partnern einzugehen. Ziel: die Wegemarkierung langfristig zu sichern.

 

Ehrenamt bricht weg

Wenn die Politik danach strebe, dass die Wege gut markiert seien, müsse Geld fließen. „Die Vereine haben nicht genug Geld, um das alles zu stemmen“, so Räkers. Hinzu käme, dass die Wegearbeit ehrenamtlich geleistet würde. Das Ehrenamt breche langfristig weg. Neue Ansätze und Kooperationen sind gefragt.

 

Ideen für die Zukunft

„Wenn wir in den Wandervereinen unsere Wegearbeit nicht zur Zufriedenheit der Wanderer und Touristik durchführen, verlieren wir mittelfristig das alleinige Wegezeichnungsrecht in NRW“, so Räkers, der aus Münster angereist war. Mit spannenden Ideen und Vorschlägen für die Zukunft, u.a. den Ausbau zertifizierter Wege, die Einführung eines Knotenpunktsystems, schloss Räkers seinen Vortrag.

 

Social Media für Vereine

 

Anschließend forderte Susanne Engelke, Vizepräsidentin Niedersachsen WGV, die Vereine auf, sich auf Social Media zu zeigen. "Ohne Social Media geht es nicht mehr", so die Fachfrau für digitale Öffentlichkeitsarbeit. Sie schilderte die Möglichkeiten, die Vereine haben, sich auf Facebook und Instragram zu präsentieren. Digitale Plattformen, über die Vereine auf einfach und kostenfrei neue Mitglieder werben können.

 

"Knapp 90 Prozent der Deutschen sind auf Social Media", so Engelke. "Im Schnitt hat jeder fünf Kanäle." Da kommt man einfach nicht drumherum. Das Interesse am Thema war groß, nur wenige Vereine sind allerdings digital unterwegs. Da ginge großes Potenzial verloren.

 

Praktische Übung im Wald

 

Nach dem gemeinsamen Mittagessen stand eine praktische Übung auf dem Programm. Fachwart Benedikt Loheide und WGV Präsident Jobst Brüggemeier zeigten den TeilnehmerInnen, worauf sie beim Anbringen der Wegweiser achten müssen. Die kleine Wanderung führte vorbei an den Saurierspuren und endete schließlich vorm Schullandheim.

 

Der WGV bietet am 15. April 2023 in Kooperation mit der Wanderakademie NRW ein Tagesseminar für Wegemarkierer an. Veranstaltungsort ist das Schullandheim Barkhausen. Weitere Infos folgen. Wer schon mal ins neue Programm der Wanderakademie NRW schnuppern möchte, findet hier das Dokument.