Moore sind effektive CO2-Speicher und besonders schützenswerte Ökosysteme. Sie speichern jede Menge CO2 und sind Lebensraum für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten. Über ihre besondere Bedeutung für den Klimaschutz sprach Prof. Dr. Joachim Härtling.
Prof. Härtling ist Naturschutzwart im Wiehengebirgsverband Weser Ems e.V. und Leiter des Instituts für Geografie an der Universität Osnabrück Ende September. Härtling führte die Gruppe durch einen Teil des Naturschutzgebiets Hahnenmoor zwischen Herzlake im Emsland und Grafeld im Osnabrücker Land.
Entstehung der Nieder- und Hochmoore
Knapp 20 interessierte TeilnehmerInnen waren der Einladung des
Wiehengebirgsverbandes Weser Ems e.V. gefolgt und zeigten sich beeindruckt von dem Fachwissen, das Prof. Dr. Joachim Härtling für die aufmerksamen Gäste bereithielt. Die Entstehung der
Nieder- und Hochmoore war ebenso Thema wie Torfabbau und Klimawandel. Zwei Stunden lang erläuterte der Naturschutzwart des WGV das einzigartige Ökosystem Moor.
Erhalt der Moore wichtig für den Klimaschutz
Prof. Dr. Härtling machte einmal mehr deutlich, wie wichtig der Erhalt der Moore und ihre Renaturierung für uns sei. „In Deutschland sind nahezu 100 Prozent der Moore durch Menschhand verloren gegangen“, so der Naturschutzwart des WGV. Nur rund fünf Prozent der Feuchtgebiete seien noch in einem naturnahen Zustand. Der Rest fiel und fällt immer noch der Torfgewinnung, der Landwirtschaft und forstlicher Nutzung zum Opfer.
Torfabbau stoppen
Heutzutage ist man sich der Bedeutung dieser einzigartigen Feuchtgebiete sehr wohl bewusst. Doch die Wiedervernässung und Rückbildung ist aufwendig und kostenintensiv. Prof. Dr. Joachim Härtling fordert daher, den Torfabbau in Deutschland sofort zu stoppen. Denn jährlich werden durch die Entwässerung, landwirtschaftliche Nutzung und das Abtorfen immer noch 30 bis 40 Millionen Tonnen CO2 Äquivalente freigesetzt.
Einblick ins ehemalige Torfwerk
In Niedersachen betrifft das vor allem den Torfabbau in Hochmooren, der immer noch betrieben wird. Torf findet sich u.a. in Gartenerde. Was genau damit früher passiert ist und wie die Arbeit in den Mooren aussah, davon erzählte nach der Wanderung Gästeführerin Agnes Völker, die die Gruppe durchs ehemalige Torfwerk führte.
Arbeitsbedingungen und Leben im Moor
Bis in die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde im Hahnenmoor noch Torf abgebaut. Danach kaufte das Land Niedersachsen das rund 700 Hektar große Areal. 2013 entstand gemeinsam mit der Gemeinde Herzlake und dem Verein zur Revitalisierung der Haseauen e.V. im Hahnenmoor eine Moorerlebnisstation aufzubauen. Im alten Torfwerk können sich Besucher über die Arbeitsbedingungen und das Leben im Moor informieren.
Café im Torfwerk
Nach der Exkursion und anschließenden Führung durchs alte Werk setzen die Gruppe die guten Gespräche im kleinen Café im Torfwerk fort. Der Wiehengebirgsverband bietet mehrmals im
Jahr Wanderungen und Exkursionen für Naturinteressierte an.
Informieren Sie sich auf unserer Webseite über neue Termine.
Fotos: Susanne Engelke