Bissendorf (hp). Bei der Begrüßung durch Helga Hartmann-Pfeiffer vom WGV vor der Holter Kirche waren die bestellten 30 Buttons zum Tag des Wanderns vom Deutschen Wanderverband schnell vergriffen. Pastorin Bunselmeyer begrüßte und erläuterte die Wolfram Orgel von 1970/71, die kürzlich restauriert und neu intoniert wurde, Pedale und Manuale waren entkoppelt worden. Sie zeigte auch Pfeifen aus Metall und Holz und beschrieb den neuen Klang als „die Besucher umhüllend wie ein Mantel“. Das stellte Yuka Ojima dann in 3 Stücken unter Beweis, darunter eines von ca. 1750, das sich im Archiv der Kirche befand und in Kopie gezeigt wurde. Ulrich Schlie und Yuka Ojima war es gelungen, die Zeichen in heutige Notenschrift zu übertragen. Es folgte eine „Toccata“ von Charles Marie Widor und die „Morgenstimmung“ aus der Peer Gynt Suite von Edvard Grieg. Einige OrgelliebhaberInnen nutzten die Gelegenheit, die Orgel auf der Empore aus der Nähe in Augenschein zu nehmen und sich mit der Organistin auszutauschen. Wanderführer Holger Bartschat sammelte dann die Wanderer um sich zur Wanderung nach Bissendorf, das Wetter war wunderbar. Ihm gelang es, die Gruppe zusammenzuhalten und überall pünktlich anzukommen. Am Ende der Wanderung durfte er sich über einen „Wiehengebirgstropfen“ freuen.
Vor der Bissendorfer St. Dionysiuskirche trafen sich die Wandernden dann mit denjenigen, die mit dem Auto angefahren waren. In St. Dionysius begrüßte die Kirchenmusikerin der Kirchengemeinde, Christiane auf dem Kampe, die Besucher mit einigen historischen Informationen zur Kirche und zur Orgel. Anschließend musizierte und moderierte sie ein Programm unter dem Motto „Die heitere Königin“. Sie begeisterte u.a. mit englischer und französischer Orgelmusik und lud mit dieser Musik ein, die Orgel einmal „ganz anders“ zu erleben. So konnte die Orgel auch tanzend erlebt werden mit dem „Boléro de concert“ von Louis James Alfred Lefébure-Wély sowie den Sätzen „March – On Ilkley Moor“ und einem Walzer aus der „Dance Suite“ von Noel Rawsthorne. Höhepunkt war die „Hornpipe Humoresque“ von Rawsthorne, die die Zuhörer in die „Last night of the proms“ in London versetzte. Als Intermezzo erklang, passend zur Wanderung, eine Fanfare samt Choral und Variation über „Geh aus, mein Herz“. Mit einer Toccata des Hamburger Komponisten Andreas Willscher wurden die Besucher auf den weiteren Weg nach Achelriede entlassen.
Dort erwartete Wiebke Bremer-Hellmann die Gruppe, sie stellte die Achelrieder Orgel mit 1707 Pfeifen vor, die kleinste 10mm groß, die größte 4,80m. Sie hatte die Stücke so gewählt, das es von leise nach laut ging. Eingerahmt wurden sie aus aktuellem Anlass von dem Thema „Frieden“. Außerdem waren die Stücke so ausgewählt, dass die Solostimmen der Orgel zur Geltung kamen, in einem Walzer einer zeitgenössischen Kirchenmusikerin z.B. erklang ein Trompetensolo, in einem andern das Cornet. Zum Abschluss spielte sie „Dona nobis pacem“ und bat um gesangliche Begleitung. Ihre 4jährige Tochter unterstützte sie, in dem sie 2 Register zog!
Zu einer Orgelwanderung versammelten sich die Teilnehmer vor der Bissendorfer St. Dionysiuskirche
Foto: Gabriele Janz